Traditionell beginnt die Automobil-Saison ja am Osterwochenende mit dem, seit einigen Jahren stattfindenden „Car-Freitag“ am Nürburgring. Wer aber keine Lust auf besoffene, sich asozial verhaltende und die gesamte Region in eine Müllhalde verwandelnde, meist Papas Auto, oder verhunzte Plastikbomber- fahrende- bzw. parkende JP-Fanboys und Konsorten hat, dem bietet, ebenfalls seit einigen Jahren, die Klassikstadt in Frankfurt ein hartes, aber nicht unbedingt viel angenehmeres Alternativ-Event an.
Hier spielt eine ganz andere, nämliche Live-Musik. Zu Prosecco, warmem Bier und Wurstbrötchen tummelt sich hier wer Geld und- im Idealfall, guten Automobil-Geschmack hat. Nicht selten wird hier aber einfach das geparkt, was der Finanzberater empfohlen hat. Womit wir auch schon gleich beim einzigen, dafür aber umso gravierenden Kritikpunkt dieser Veranstaltung sind- die in ihrer Anfangszeit eine meiner absoluten Favoriten ihrer Art im regionalen Raum war: Das Publikum.
Ich bin grundsätzlich kein Menschen-Freund, aber Spießer sind da noch mal eine ganz eigene Gattung. Leider hat sich die Klassikstadt dahin gehend orientiert, eben genau diese Zielgruppe anzusprechen und entsprechend steif fühlt sich dann so ein Treffen eben an.

Im Gegenzug zu zu vielen unsympathischen Menschen waren zum diesjährigen Saison-Start erstaunlich wenig nennenswerte Fahrzeuge zur Schau gestellt.

Mein persönliches Highlight war dieses Replika des Steve McQueen Bullitt Mustangs, der nicht nur an und für sich eine Augenweide darstellt, sondern auch essenzieller Bestandteil der besten Verfolgungsjagd der Filmgeschichte ist. Da sei es auch verziehen, dass Baujahr und Rad/Reifen- Kombination nicht ganz akkurat gewählt sind.

Eintüten und mitnehmen hätte ich da fast gesagt, als ich diesen nahezu perfekten 69er Firebird gesehen habe. Zum „Glück“ habe ich aber im letzten Moment noch das Automatikgetriebe gesehen. Somit wird also weiter gesucht. Man beachte den, auf der Motorhaube montierten, Drehzahlmesser- bekannt vom Schwester-Model GTO.

Es geht aber auch moderner und vor allem schneller.
Wem sein, nebenbei bemerkt optisch extrem ansprechender, Lamborghini Gallardo Superleggera nicht schnell genug ist, packt eben zwei Turbolader drauf und findet sich im Club der 1000PS+ Exoten. Der Trend Supersportler wie z.B. Gallardos, R8s, Ford GTs, Dodge Vipers, Murcielagos oder Aventadors mit Twinturbo-Setups auf teilweise weit über 2000PS zu boosten kommt mal wieder aus den USA. Dort werden die Boliden, besonders im texanischen Raum nachts, nicht nur auf dem Drag Strip, ausgiebig ausgefahren. In Russland finden Firmen wie Underground Racing oder Heffner Motorsport ebenfalls dankbare Kundschaft für diese Monsterumbauten. In Deutschland absoluter Seltenheitswert!

Mittlerweile leider ebenfalls eine Seltenheit und fast genau so teuer- E30 M3s.
Erfreulich viele Exemplare haben es zu diesem Saisonstart geschafft, und zwar in verschiedensten Varianten.

Was einige nicht wissen: Die Heckscheibe des M3 wurde im Vergleich zu den nicht-M- Modellen im flacheren Winkel montiert, der Aerodynamik halber. Deswegen sind die C-Säule und der Kofferraumdeckel auch deutlich breiter.

Zwar kein M3, dafür aber 3x so breit. Außer dem Musikgeschmack des Fahrers und der vom Motorsport aus besseren Zeiten inspirierten Lackierung habe ich absolut keine Info zu dem Koffer.
Sollte also jemand von Euch Genaueres zu diesem Umbau wissen, als her damit!

Noch interessanter wären allerdings die Umbaudaten zu diesem, leicht modifizierten, E21.
Vadder, was ein Brett! Overfender und außen montierter Ölkühler finden sich sonst zwar eher in der JDM -und japanischen Drift-Szene wieder, passen in diesem Fall aber wie Arsch auf Eimer.

Es soll ja tatsächlich Menschen geben die behaupten Wiesmann hätte hässliche Autos gebaut.
Ganz offensichtlich leiden diese Menschen unter Realitätsverlust.

Seit der Pleite des Unternehmens und der finalen Schließung des Wiesmann-Stützpunkts in Frankfurt sind die modernen Retro-Klassiker mit BMW Triebwerken fast völlig vom sommerlichen Straßenbild verschwunden. Früher hat man im Sommer fast mehr Wiesmänner gesehen als R8 und 11er Turbos. Schade drum!

Gone in 60 seconds gesehen? Also das Remake mit Cage und Julie etc.
Genau, das ist das Auto, auf dem Eleanor basiert, zumindest fast. Was viele nicht wissen: Für Eleanor wurde eigens ein Bodykit entwickelt das, zugegeben, absolut Weltklasse aussieht und dem Auto umsomehr zu weltweitem Ruhm in der Film-Auto-Welt verholfen hat. Wie ein echter Shelby GT (in dem Fall „nur“ ein 350 und kein 500er) original aussieht, sieht man anhand dieser zwei seltenen Exemplare:

Ich verfüge zwar über ein gesundes Basiswissen was die 911er Baureihe angeht, aber bei diesem 964 bin ich mir nicht sicher, ob es sich um ein komplett von Kaege umgebautes Carrera Modell, einen RS oder tatsächlich, wie an der Motorabdeckung angegeben, um einen Turbo S handelt. Für letzteres fehlt mir der Lufteinlass am Kotflügel, Höhe C-Säule. Oder gab es den Turbo auch ohne? Der Spoiler ist zudem auch nicht vom Turbo/S. sondern vom RS…
Kann mich bitte jemand mit deutlich mehr Fachkompetenz aufklären?
Wie auch immer- ein unfassbar schönes Auto!

Mit Froschautos hab ich grundsätzlich nix am Hut, aber die Karre ist so selten und fuhr wohl für froschige Verhältnisse damals ganz gut, von daher…

Ein Opel Omega… normaler Weise keines Bildes würdig, aber hierbei handelt es sich um einen von Irmscher umgebauten pOpel, der wohl die Gene des in den späten 80ern / frühen 90ern in der DTM bewegen Rennwagen innehat. Wäre mal interessant zu erfahren, wie sich die Bude denn so fährt.

Passender Weise war diese schöne Harley vor der modernen Interpretation eines Camaros geparkt. Nächstes Jahr steht auch in der Petrolsexual-Garage so ein Stuhl.

Für viele Autoliebhaber ist der E24 das schönste Coupé das BMW jemals zustande gebracht hat. Dieses Vorzeigeexampel veranschaulicht warum:

Es gibt viele Möglichkeiten, seinen 991.2 GT3 perfekt zu konfigurieren. Das hier ist eine davon:

Wenn ein Mercedes gerne ein Nissan wäre, sieht das in etwa so aus..

Gelbe Lambos sind gute Lambos. Der gute alte Murci ist keine Ausnahme. Wär’s doch nur ein Coupe….

Die restlichen Bilder findet Ihr, unsortiert und nicht bearbeitet in der GALLERIE AUF FACEBOOK !

Solltet Ihr Euer Auto entdecken und eine bearbeitete Version davon haben wollen, lasst es mich wissen. Schreibt dazu einfach einen Kommentar oder schreibt mich direkt per Email an: PetrolSexual@HardcoreMotors.com
Sobald ich Zeit dafür habe, kümmere ich mich gerne drum.

Sonstiges Feedback, Anregungen, Kritik etc. sind immer gerne gesehen.
Der Artikel darf gerne in den asozia- ich meine natürlich: sozialen Medien geteilt werden.

2 Comments on “Spießer, Autos und gutes Wetter | Saison-Start 2018

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